Das Forum Gemeinschaftliches Wohnen definiert gruppenorientierte Wohnprojekte als „dauerhafte Zusammenschlüsse von Menschen, die freiwillig und bewusst bestimmte Bereiche ihres Lebens räumlich und zeitlich miteinander teilen.“
Im Gegensatz zu einer Nachbarschaft, die sich meist zufällig bildet, nehmen die Mitglieder von Wohnprojekten aktiv Einfluss auf die Zusammensetzung der Gruppe und erarbeiten ein Konzept, in dem sie sich über verbindliche Grundlagen und Regeln des Miteinanders verständigen.
Wohngemeinschaften im Sinne einer gemeinsamen Haushaltsführung sind selten. Die meisten Projekte sind Hausgemeinschaften, in denen jeder Haushalt über eine abgeschlossene Wohneinheit verfügt.
Alle gruppenorientierten Wohnprojekte verstehen sich als Alternative zum anonymen Wohnen und setzen auf das Prinzip „Geben (wollen) und Nehmen (können)“. Darin unterscheiden sie sich vom Konzept „Betreutes Wohnen“, bei dem Dienstleistungen gegen Bezahlung zur Verfügung gestellt werden.
Weitere wichtige Merkmale sind:
Selbstorganisation: Kommunikations- und Entscheidungsstrukturen werden innerhalb der Gruppe geregelt. Bei der Verteilung der Aufgaben ergänzen sich die Interessen und Fähigkeiten der Bewohnerinnen und Bewohner.
Partizipation: Die Bewohnerinnen und Bewohner sind an der Projektentwicklung beteiligt und wirken bei der Planung, bei der baulichen Umsetzung und/oder in der Verwaltung mit. Bürgerschaftliches Engagement: Viele Wohnprojekte suchen Kontakt zur Nachbarschaft im Quartier oder sind in Netzwerken aktiv.
Selbstverständnis: Gemeinschaftliche Wohnprojekte orientieren sich am Gemeinwohl.